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Mord im Schlossgarten

Ein mysteriöser Mord ereignete sich am 8. September 1946 im Schlossgarten in Ludwigsburg. An jenem Tag machte Hildegard Koffler zusammen mit ihrem Ehemann, ihrer Tochter und dem zukünftigen Schwiegersohn einen Abendspaziergang im Schlossgarten bis sie plötzlich einen lauten Schrei hörten. Dies war wie sich später herausstellen sollte, das letzte des Lebenszeichen von Heinrich Schwarzbauer. Dieser stammte aus Neckarweihingen und lebte zusammen mit seinem Bruder in deren Elternhaus. Da sein Bruder weder die Nacht in seinem Bett verbracht hatte noch am nächsten Tag auf der Arbeit erschienen war, meldete ihn Friedrich bei der Polizei als vermisst. Er hatte Heinrich zuletzt gesehen, als dieser seine verheiratete Freundin Katharina Buchenegger von Neckarweihingen nach Ludwigsburg begleitet hatte. Nach 8 Tagen wurde am 17. September 1946 die Leiche von Heinrich Schwarzbauer 200 Meter unterhalb der Neckarbrücke aus dem Fluss geborgen. Die Obduktion ergab, dass Heinrich Schwarzbauer durch einen Kopfschuss getötet worden war. Die Polizei ging davon aus, dass Heinrich Schwarzbauer im Ludwigsburger Schlossgarten erschossen worden war. Danach warf ihn der Mörder in einen offenen Abwasserkanal, von diesem wurde er in den Neckar gespült. Die erste heiße Spur im mysteriösen Mordfall führte zu den amerikanischen Besatzungstruppen und den unter ihnen dienenden Polen in Ludwigsburg. Denn Heinrich hatte mit den Polen eine Fehde. Er hatte seine Nachbarin davor bewahrt, dass 2 Polen und 2 Mädchen in deren Wohnung einbrachen. Daraufhin hatten diese ihn Vergeltung angedroht. Waren diese die Mörder von Heinrich oder steckten seine polnischen Kunden aus den Schwarzmarktkreisen dahinter? Denn Heinrich bot auf dem Schwarzmarkt Schnaps zu Wucherpreisen an, der vornehmlich von den Polen gekauft wurde. Vielleicht steckte hinter dem Mord auch der Ehemann seiner Geliebten? Doch keine Spur führte zu Heinrichs Mörder. Zwar wurde Ende September eine Pistole bei einem Polen aus Neckarweihingen sichergestellt, aus der der tödliche Schuss auf Heinrich abgegeben worden war. Doch die Tatwaffe allein reichte nicht aus, um den Polen ohne eindeutige Beweise anzuklagen. Deshalb wurde die Akte vorläufig geschlossen. Erst 50 Jahre später wurde der geheimnisvolle Cold Case wieder neu aufgerollt. Denn die Polizei hatte tatsächlich eine der beiden Mädchen, die damals mit den Polen zusammen in die Wohnung von Heinrichs Nachbarin einbrechen wollte, ausfindig gemacht. Doch diese konnte und wollte sich nicht wirklich daran erinnern, was vor 50 Jahren passiert war, so dass die Akte Heinrich Schwarzbauer 1993 endgültig geschlossen wurde. Bis heute bleibt ungeklärt, wer Heinrich Schwarzbauer ermordet hat.

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