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Die rätselhaften Hamburger Trümmermorde

Eine der mysteriösesten Mordserie der Nachkriegszeit in Deutschland sind die Hamburger Trümmermorde. Im Winter 1947 wurden in der Hansestadt Hamburg innerhalb von 7 Tagen vier in Trümmern liegende Leichen entdeckt, die alle nackt, ausgeraubt und erdrosselt worden waren und deren Identität bis heute nicht geklärt werden konnte. Die Mordkommission stand vor einem Rätsel, nicht nur wer diese Opfer waren, sondern wer diese ermordet hatte? Die erste Leiche wurde am 20. Januar 1947 von spielenden Kindern in einem verlassenen Fabrikgrundstück an der Baustraße entdeckt. Es handelte sich um eine 18 bis 20 Jahre alte mittelblonde Frau, die nackt, ausgeraubt und erwürgt worden war. Nur wenige Tage später fanden Schrottsammler am 25. Januar an der Eimsbütteler Lappenbergsallee die Leiche eines 65 bis 75 Jahre alten Mannes, ebenfalls entkleidet, ausgeraubt und erdrosselt. Kurze Zeit später entdeckte ein Bootsverwahrer am 1. Februar im Aufzugsschacht eines zerbombten Hauses einer Matrazenfirma die Leiche eines 6 bis 8 Jahre alten Mädchens, das nackt, ausgeraubt und erwürgt worden war. Die letzte Leiche wieder entkleidet, ausgeraubt und erdrosselt wurde am 12. Februar nahe am Berliner Tor in der Anckelmannstraße entdeckt. Es handelte sich um eine 30 bis 35 Jahre alte Frau. Die Mordkommission am Hamburger Karl-Muck-Platz ermittelte auf Hochtouren. Da alle Opfer entkleidet, ausgeraubt und mit einem dünnen Seil oder Draht ermordet worden waren, ging die Polizei von ein und demselben Täter aus. Um die Identität der 4 Mordopfer zu klären, wurden in allen vier Besatzungszonen Deutschlands 55.000 Plakate verteilt. Über 1.000 Personen wurden im Zuge der Ermittlungen befragt und eine Belohnung in Höhe von 1.000 Reichsmark wurde ausgesetzt, die dann auf 5.000 Reichsmark und zum Schluss auf 10.000 Reichsmark plus 1.000 Zigaretten für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, erhöht wurde. Selbst ein Astrologe und Hellseher aus Bremen wurde mit den Ermittlungen betraut. Doch es gab keinerlei Hinweise, wer die Leichen waren, noch wer diese ermordet hatte. Waren die 4 Personen Durchreisende, die in Hamburg Zwischenstopp eingelegt hatten? Auffällig war, dass alle in einem äußerst gepflegten Allgemeinzustand waren. Da es keinerlei Kampfspuren gab, konnte der Täter womöglich ein Familienmitglied sein, der alle anderen ermordet hatte, um so das Erbe für sich allein in Anspruch zu nehmen. Es gab viele Theorien, auch der Serienmörder Rudolf Pleil, der sich selbst als „Totmacher“ bezeichnete und mindestens 10 Menschen getötet hatte, geriet unter Tatverdacht. Doch dieser war nicht der Täter bei den Hamburger Trümmermorden, die wohl für immer ein Cold Case bleiben werden. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. 

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