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Der Vampir von Düsseldorf: Die verstörende Geschichte des blutsaugenden Serienmörders Peter Kürten

Einer der schlimmsten und bekanntesten deutschen Serienmörder des 20. Jahrhunderts war zweifelsohne Peter Kürten, besser bekannt als der Vampir von Düsseldorf. Der Name leitete sich davon ab, dass Peter Kürten gelegentlich bei seinen Opfern deren Blut trank. Peter Kürten, der am 26. Mai 1883 in der Industriestadt Mühlheim am Rhein, in eine Arbeiterfamilie mit 13 Kindern geboren wurde, hatte aufgrund seines gewalttätigen und alkoholkranken Vaters keine schöne Kindheit. Sein Vater schlug regelmäßig seine Ehefrau und seine Kinder. Im Alter von 5 Jahren erwachte Peters Mordlust, als er einen Hundefänger begleitete, der zwei Welpen in einem Bach ertränkte. Dies war der Auslöser, dass er fortan zunächst Tiere verletzte, was ihn so sehr erregte, dass er dabei onanierte. Im Alter von 8 Jahren rannte er von Zuhause weg, als sein Vater wieder einmal seine Mutter windelweich schlug. Drei Wochen lang lebte Peter auf der Straße, der seinen Lebensunterhalt mit kleinen Diebstählen finanzierte, bis er von der Polizei aufgegriffen und nach Hause zurückgebracht wurde. Ein Jahr später behauptete Peter zwei Jungen in den Rhein gestoßen zu haben, um ihnen beim Ertrinken zuzusehen. Ob diese Behauptung wahr war, blieb mangels Beweise unklar. Sicher ist jedoch, dass Kürten im Alter von neun Jahren mehrere Brände legte. Er speilte gern den Feuerteufel, bis seine Familie 1894 nach Düsseldorf zog, wo Peter Kürten bis 1897 die Volksschule in Gerresheim besuchte. Danach begann er in einer Düsseldorfer Fabrik, wo auch sein Vater arbeitete, eine Lehre in der Gießerei. Kurz darauf erhielt sein Vater eine 15-monatige Zuchthausstrafe, da er sich an seiner ältesten Tochter sexuell vergangen hatte. Peter fiel während seiner Lehre, in der körperliche Züchtigungen der Lehrlinge zum Alltag gehörten, durch verschiedene Delikte wie Unterschlagungen, Diebstähle und Körperverletzungen auf. Er wurde am 6. Juni 1899 wegen Unterschlagung von 100 Mark Lohngeld zu seiner ersten Haftstrafe von 2 Monaten verurteilt. Es folgten danach weitere Haftstrafen. Im Alter von 16 Jahren fing er eine Beziehung mit einer älteren Frau namens M. an. Er zog in ihre Wohnung, in der auch deren 16 Jahre alte Tochter lebte. Ihre sexuellen Praktiken alarmierten die Nachbarn, da Kürten die Frau mit ihrem Einverständnis würgte und schlug. Irgendwann zog die Frau einen Schlussstrich unter ihre Beziehung mit Peter. Doch dies akzeptierte Peter nicht, der sich gewaltsam Zugang in die Wohnung der Frau verschaffte, was ihm eine weitere Haftstrafe einbrachte. Diese hielt Kürten abermals nicht davon ab, erneut in deren Wohnung einzubrechen, um seine Ex-Freundin zu bedrohen, woraufhin er wieder hinter schwedischen Gardinen landete. Danach wanderte er wegen Zechprellerei, Diebstählen und Einbrüchen für weitere 3 Jahre in den Knast. Nach seiner Entlassung lebte er kurz bei seiner Mutter, die sich zwischenzeitlich von seinem Vater getrennt hatte, bis er nach Rheydt ging, wo er erneut Raubüberfälle verübte. Peter landete erneut im Gefängnis. Nach seiner Entlassung beging er am 25. Mai 1913 seinen ersten nachgewiesenen Mord. Er brach in die Wohnung des Gastwirts Klein in Mülheim ein und schnitt der neunjährigen Tochter Christine die Kehle durch, während sie schlief. In den darauffolgenden Tagen kehrte er immer wieder in die Gaststätte zurück, um sich die Schilderungen des Mordes anzuhören. Da er am Tatort ein blutiges Taschentuch mit den Initialen „P.K.“ zurückgelassen hatte, fiel zunächst der Verdacht auf den Vater von Christine, der Peter Klein hieß und damit dieselben Initialen wie Peter Kürten hatte. Später wurde der Onkel des Mädchens verdächtig. Doch Peter Kürten selbst geriet nicht in das Visier der Ermittler. Nach weiteren Gewalttaten und Brandstiftungen zog Kürten 1921 nach Thüringen, wo er im August 1923 Auguste Scharf heiratete. Seine Ehefrau war wegen Totschlags vorbestraft, was ihn stolz machte. Sie wusste, dass Kürten kein unbescholtener Mann war, ahnte jedoch nicht, dass sie einen Mörder geheiratet hatte. 1925 zog das Paar nach Düsseldorf. Kürten war stets makellos gekleidet mit akkuratem Scheitel, der immer ein feines Tuch in der Tasche hatte, um sich jederzeit die Schuhe polieren zu können. Er hatte nicht nur ausgezeichnete Manieren, sondern war auch recht eloquent. Doch hinter dieser Fassade des netten Mitbürgers verbarg sich ein Monster. Tagsüber spielte Peter Kürten die Rolle eines netten, unauffälligen Bürgers. Aber nachts verwandelte er sich in einen grausamen Serienmörder. Mindestens neun Menschen tötete er, bei rund 37 weiteren blieb es beim Versuch. Zwischen 1929 und 1930 wurden acht brutale Morde und über 20 Mordversuche registriert, die auf Kürtens Konto gingen. In jener Zeit tötete er auch im Düsseldorfer Hofgarten einen Schwan, den er köpfte und dessen Blut er trank. Seine Taten waren besonders grausam. Denn er benutzte Scheren, Messer und sogar einen Hammer, um seine Opfer zu töten. Die Polizei erstellte das erste Täterprofil in der deutschen Kriminalgeschichte und verteilte Broschüren mit dem Aufruf: „Helft den Düsseldorfer Massenmörder unschädlich zu machen!“ Trotz intensiver Ermittlungen und einer Belohnung von 15.000 Mark blieb Kürten lange unerkannt. Er schrieb sogar Briefe an die Polizei, in denen er Verstecke der Leichen beschrieb, und mischte sich unter die Schaulustigen an den Tatorten. Letztendlich führte ein Zufall zu seiner Verhaftung. Maria Butlies, eines seiner überlebenden Opfer, schrieb einen Brief an eine Freundin, in dem sie Kürten und dessen Haus beschrieb. Dieser Brief wurde jedoch falsch zugestellt und landete bei der Polizei. Die Hinweise führten direkt zu Peter Kürten. Doch anstatt ihn umgehend zu verhaften, erhielt Kürten per Post eine Vorladung zur Vernehmung. So gewarnt, konnte er fliehen. Seine Frau wurde verhört und gestand, dass Kürten ihr von seinen Taten erzählt hatte. Daraufhin arrangierte die Polizei ein Treffen mit ihr an der Düsseldorfer Rochuskirche, bei dem Kürten verhaftet wurde. Zwei Opfer identifizierten ihn eindeutig, und Kürten gestand schließlich seine Verbrechen. Kürten wurde 8 Wochen lang in einer Heil- und Pflegeanstalt von Ärzten untersucht, die ihm sadistische Neigungen attestierten, aber keine Symptome einer Geisteskrankheit feststellen konnten. Peter Kürten galt damit für zurechnungsfähig, der für seine Taten verantwortlich war. Im anschließenden Prozess am Landgericht Düsseldorf brüstete sich Peter Kürten mit seinen Taten und genoss die Aufmerksamkeit. Seine Beschreibung der Taten trieb den Vorsitzenden Richter Rose zur Weißglut. Kürten wurde am 22. April 1931 neun Mal zum Tode verurteilt, zusätzlich erhielt er eine 15-jährige Zuchthausstrafe. Nach einem erfolglosen Gnadengesuch wurde Peter Kürten am 2. Juli 1931 im Kölner Klingelpütz am Morgen von dem Henker Carl Gröpler, der auch schon das Todesurteil beim Hannover Massenmörder Fritz Haarmann vollstreckt hatte, mit dem Fallbeil hingerichtet. Peter Kürtens letzte Worte vor seiner Hinrichtung waren: „Sag, wenn mein Kopf abgeschlagen wurde, bin ich dann noch in der Lage zu hören, wie das Blut aus meinem Hals strömt? Das wäre eine große Freude.“ Peter Kürtens Verhalten war so verstörend, dass die Ärzte sein Gehirn untersuchten, in der Hoffnung, physische Unterschiede zu finden. Der Kopf des Mörders wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA überführt und wird heute im Museum „Ripley’s Believe It or Not!“ in Wisconsin ausgestellt. So endet die düstere Geschichte von Peter Kürten, dem „Vampir von Düsseldorf“, dessen grausame Verbrechen nicht nur die Stadt in Angst und Schrecken versetzten, sondern auch in die Geschichte der Kriminalität eingingen. 

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