Dank des Bestsellers von Thomas Harris ist die Figur des Hannibal Lecters, einem mordenden Psychiater mit kannibalistischen Zügen, der in der Hauptrolle mit Anthony Hopkins verfilmt wurde, weltberühmt. Inspiriert wurde der Schriftsteller durch eine aufsehenerregende Mordserie, die sich von 1968 bis 1985 in der Gegend von Florenz an Liebespaaren zugetragen hat. Begangen soll die Liebespaarmorde der Bauer Pietro Pacciani haben, besser bekannt als das Monster von Florenz. Dieser soll acht Liebespaare erschossen und bei den Frauen die weiblichen Geschlechtsorgane wie bei okkulten Riten verstümmelt haben. Doch bis heute gibt es erhebliche Zweifel, dass Pacciani, der Alleintäter war, der unter mysteriösen Umständen, kurz vor einer erneuten Wiederaufnahme des Verfahrens nach einem sensationellen Freispruch im Berufungsverfahren nach einer lebenslangen Haftstrafe, verstarb. Konnte dies ein Zufall sein? Am 22. Februar 1998 war der 73 Jahre alte Pacciani von der Polizei tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Er hatte einen tödlichen Cocktail an Medikamenten in sich, die zum Herzversagen geführt hatten. Aber warum sollte der herzkranke Pacciani Medikamente nehmen, die er nie zusammen hätte einnehmen dürfen? War für dessen Tod eine Satans-Sekte verantwortlich, in deren Auftrag er die Morde begangen haben soll oder hatte ihn das wahre Monster von Florenz ermordet, damit die Wahrheit über die mysteriöse Mordserie nie ans Licht kommen würde? Alles begann mit der Ermordung der 32 Jahre alten Barbara Locci und ihrem 29 Jahre alten Liebhaber Antonio Lo Bianco, die am 21. August 1968 in ihrem weißen Alfa Romeo Giuletta erschossen wurden. Der Sohn von Barbara wurde verschont, in dem ihm der Mörder zu einem nahegelegenen Bauernhof brachte, wo der Besitzer die Polizei rief. Dieser Doppelmord wurde mit einer Beretta Kaliber 22 begangen, wie die späteren Morde auch, aber für den Doppelmord wurde Barbaras Ehemann Stefano Mele verurteilt, der vermutlich mit den Brüdern Giovanni, Salvatore und Francesco Vinci, die alle mit Barbara eine Affäre hatten, diesen verübt hatte. Im Laufe der Ermittlungen wurden diese mehrfach verhaftet. Die Carabinieri ging davon aus, dass Salvatore die Mordwaffe versteckt hatte, die 1974 sein Sohn Antonio bei einem Einbruch benutzt hatte und ihm dann abhanden gekommen war. Mit dieser Waffe wurden die späteren Liebespaarmorde in der Umgebung von Florenz begangen, weshalb der Doppelmord irrtümlich dem Monster von Florenz angehaftet und in Richtung des Ehemannes und seiner Freunde ermittelt wurde. Aufgrund der sardischen Herkunft des Ehemannes und der Brüder wurde dieser Ermittlungsansatz als „la pista Sarda“, die sardinische Spur bezeichnet. Nachdem Doppelmord strichen Jahre ins Land, bis am 14. September 1974 ein Passant die Leiche der 18 Jahre alten Stefania Pettini und ihrem 19 Jahre alten Freund Pasquale Gentilcore in einem Fiat 127 unweit von Borgo San Lorenzo entdeckte. Das Liebespaar war erschossen worden. Die Leiche von Pettini wies im Genitalbereich 96 Stichwunden auf. War an ihr ein satanisches Ritual vollzogen worden? Sieben Jahre später fand ein Polizist am 6. Juni 1981 die Leichen der 21 Jahre alten Carnela De Nuccio und die von ihrem 30 Jahre alten Freund Giovanni Foggi in einem roten Fiat Ritmo in der Nähe von Scandicci. Bei der 21-jährigen Carnela war deren Schambereich exakt wie von einem Chirurgen mit einem extrem scharfen Gegenstand herausgeschnitten worden. Nur wenige Monate danach wurde am 23. Oktober 1981 die Leiche der 24 Jahre alten Susanna Cambi und ihrem 26 Jahre alten Freund Stefano Baldi in einem Volkswagen Golf bei Catenzano gefunden. Sie waren durch mehrere Schüsse durch die Frontscheibe erschossen worden. Beide lebten noch als der Täter auf sie einstach. Auch Susannas Schambereich wurde verstümmelt. Knapp ein Jahr später wurde am 19. Juni 1982 die Leichen vom 21 Jahre alten Paolo Mainardi und seiner 20 Jahre alten Freundin Antonella Migliorini erschossen in einem Fiat 147 bei Montepertoli entdeckt. Wieder ein Jahr danach wurden am 9. September 1983 der 24 Jahre alte Horst Wilhelm Meyer und der gleichaltrige Jens-Uwe Rüsch in ihrem Volkswagen T1 Bus in Galluzzo erschossen aufgefunden. Die Carabinieri vermutete, dass der Mörder Jens-Uwe Rüsch aufgrund seiner blonden, langen Haare irrtümlich als Frau gehalten hatte. Am 24. Juni 1984 wurden die Leichen des 21 Jahre alten Claudio Stefanacci und seiner 18 Jahre alten Freundin Pia Rontini in einem Fiat Panda unweit von Vicchio im Mugello entdeckt. Beide waren erschossen worden. Bei Pia wurde deren Schambereich verstümmelt und ihre linke Brust abgeschnitten. Die letzten Morde ereigneten sich am 8. September 1985 an einem französischen Liebespaar. Der Täter erschoss den 25 Jahre alten Jean Michel Kraveichvili und dessen 36 Jahre alte Freundin Nadine Mauriot, deren Körper mit einem Messer malträtiert worden war. Als Tatwaffe wurde stets eine Beretta Kaliber 22 benutzt, die schon beim ersten Doppelmord 1968 verwendet worden war. Über 8 Jahre lang ermittelte die Carabinieri auf Hochtouren und befragte über 100.000 Personen, um den Täter zu fassen. Dieser war so dreist, dass er 1985 sogar Beweisstücke an die Staatsanwaltschaft schickte und diese wegen ihrer Unfähigkeit verspottete. Der Innenminister Oscar Luigi Scalfaro setzte eine Belohnung von 500 Millionen Lire aus, damit das Monster von Florenz endlich geschnappt wird. Anfang der 1990er Jahre geriet der 68 Jahre alte Bauer Pietro Pacciani ins Visier der Ermittler, der 1951 einen Geschäftsmann niedergestochen, totgetreten und ausgeraubt hatte. Dafür war er 13 Jahre in den Knast gewandert. Nach seiner Entlassung heiratete er und wurde Vater zweier Töchter. Doch Pierto Pacciani wurde zwischen 1987 bis 1991 erneut verhaftet, da er seine Ehefrau geschlagen und seine Töchter sexuell belästigt hatte. Angeblich gehörte er einer Gruppe an, die aus den Mitgliedern Mario Vanni, Giovanni Faggi und Giancarlo Lotti bestand, die schwarze Messen abhielten, in denen sie weibliche Körperteile opferten. Bei einer Wohnungsdurchsuchung von Pacciani fand die Carabinieri pornografische Zeichnungen und Zeitungsartikel über die Liebespaarmorde, ein angeblich von Pacciani gemaltes Bild, das satanische Züge hatte und eine passende Patronenhülse. Anno 1992 wurde Pacciani durch anonyme Hinweise denunziert. Am 16. Januar 1993 wurde dieser schließlich verhaftet und am 1. November 1994 in Florenz zu 14-mal lebenslanger Haft verurteilt. Pacciani ging in Berufung und wurde am 12. Februar 1996 aufgrund erheblicher Zweifel, dass dieser als Einzeltäter gehandelt hatte und zahlreicher Indizien, die darauf schließen ließen, dass die Morde von mehreren Tätern begangen wurden, tatsächlich freigesprochen. Dies war eine Sensation. Doch am 12. Dezember 1996 annullierte der Oberste Gerichtshof den Freispruch und ordnete ein neues Verfahren an. Aber zu diesem kam es nicht mehr, da Pietro Pacciani am 22. Februar 1998 tot in seiner Wohnung aufgefunden worden war. Konnte dies ein Zufall sein, dass dieser kurz vor einem erneuten Prozess verstorben war? Der Leiter der Mordkommission von Florenz, Michele Giuttari, behauptet bis heute, dass Beweise unterschlagen und der Täter die Morde auf Befehl von Auftraggebern begangen hatte, die immer noch auf freiem Fuß sind. Vermutlich war auch der Arzt Francesco Narducci an der Mordserie beteiligt, der wenige Wochen nach dem letzten Mord, tot aus dem Trasimenischen See geborgen worden war. Im Jahr 2004 wurde dreimal die Wohnung des Apothekers Calamandrei aus San Casciano durchsucht, der durch die Beschuldigungen seiner damaligen Ehefrau, die eine Beretta im Kühlschrank gesehen hatte, unter Verdacht geraten war. Er galt als der Auftraggeber der Morde, der die weiblichen Körperteile in satanischen Messen geopfert hatte. 2007 kam es zu einer Gerichtsverhandlung, in der Calamandrei 2008 vom Florentiner Gericht freigesprochen wurde. Insgesamt kam es im Kontext mit den Ermittlungen zur Mordserie zu 3 Selbstmorden und 7 weiteren Morden. Immer wieder verschwanden zudem Akten, weswegen sich hartnäckig die Gerüchte halten, dass einflussreiche Hintermänner von Teilen der Justiz bis zum heutigen Tag geschützt werden. Vielleicht kommt die Wahrheit irgendwann doch noch ans Licht.
Der wahre Hannibal?

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