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Bayerns schillernder Nachtclubkönig

Ein Mord, der bis heute Rätsel aufgibt, ist der am bayrischem Rotlichtkönig Walter Klankermeier, von allen „Klanki“ genannt. Dieser verschwand am 24. Juni 1982 spurlos. Zuletzt lebend gesehen wurde er, als er seine Luxuswohnung gemeinsam mit einer unbekannten Person verlassen hatte. Zwei Monate später fand eine Frau, die im Wald Beeren sammelte, dessen Leiche zufällig in einem abgelegenen Waldstück. Klanki war mit einem einzigen Schuss ins Herz ermordet worden. Die Obduktion ergab, dass Klanki zuvor mehrere Rippen gebrochen worden waren, weshalb die Polizei davon ausging, dass dieser zuvor gefoltert worden war. Dies ließ auch seine Haltung erklären, dessen Leiche die Hände über den Kopf hatte. Von einem Raubmord ging die Polizei nicht aus, da weder Klankis teure mit Diamanten besetzte Rolex an seinem Handgelenk gestohlen wurde, noch Bargeld fehlte. Wer hatte den 22 Jahre alten Nachtclubbesitzer so kaltblütig ermordet? Klanki war eine schillernde Persönlichkeit, der aus gutbürgerlichen Verhältnissen stammte und gebürtiger Augsburger war. Nachdem er dort eine Metzgerlehre absolviert hatte, zog er für einige Jahre in die USA. In Chicago arbeitete er sich nach eigenen Aussagen vom Kellnern über die Stelle eines Kochs bis hin zum Hotelier hoch, bis er 1968 nach Deutschland zurückkehrte und in Weiden, einer beschaulichen Stadt mit über 40.000 Einwohnern, in der Bahnhofsstraße die „Fortuna-Bar“ eröffnete. Schnell wurde Klanki zum Stadtgespräch, der bundesweit die Werbetrommel mit Slogans : „In Hamburg verboten, in Weiden geboten“ rührte. In Klankis Nachtclubs gab es angeblich nicht nur den „Schärfsten Strip Bayerns“, sondern auch Live-Sexshows, was den Einwohnern des verschlafenen Städtchens so gar nicht schmeckte. Selbst der Pfarrer schoss scharf in seinen Sonntagspredigen gegen Klankis obszöne Shows. Doch dieser ließ das nicht auf sich sitzen und präsentierte stattdessen in der Kirche ganz ungeniert die Rechnungen aus seinen Clubs von den anwesenden Kirchgängern. Solche Aktionen waren ein gefundenes Fressen für die Boulevardpresse, die zu gern über Klanki berichtete. Zwar wurde diesem kurzfristig die Konzession entzogen, doch Klanki setzte sich immer wieder juristisch zur Wehr, so dass er seine mittlerweile mehreren Nachtclubs weiter betreiben konnte. Auch eine Sammlung von 4.000 Unterschriften gegen die sündigen Nachtclubs, die katholische Kommunalpolitiker an einem Wochenende zusammengetragen hatten, konnten Klankis frivole Etablissements nicht stoppen. Seine freizügigen Shows und seine frechen Werbesprüche wie „Jeder echte Bayer geht zu Klankermeier“ machten diesen populär und trugen dazu bei, dass er bald der Rotlichtkönig Bayerns wurde. Doch dann kam es zu jenem verhängnisvollen Tag im Juni, an dem das Leben des 42 Jahre alten Klanki für immer ausgelöscht wurde. Bis heute konnte nicht geklärt werden, wer Klanki getötet hatte. War es ein Konkurrent? Klanki hatte oftmals Frauen aus anderen Nachtclubs abgeworben oder hatte er seine Schulden nicht bezahlen können? In Klankis Wohnung wurden Schuldscheine von ihm in beträchtlicher Höhe gefunden. Oder war er einfach nur mit seinem verruchtem Babylon einem Einwohner ein Dorn im Auge gewesen? Vielleicht kann das Rätsel über den Tod von dem Nachtclubkönig Walter Klankermeier doch noch gelöst werden, da Mord nicht verjährt. Bis dahin liegt der Fall als sogenannter Cold Case bei der Polizei in Regensburg. Klanki hatte selbst nach seinem Tod noch für Schlagzeilen gesorgt, da er sein gesamtes Vermögen, darunter zwei Rassepferde an eine 19 Jahre alte Pfarrerstochter vermacht hatte.

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